Playmobil: Bauer mit Schweinen

Biohaltung von Rindern

Auch wenn ein Bio-Siegel auf der Packung ist: Kühe in der Milchwirtschaft haben ein elendes Leben. Damit ihr Körper möglichst viel Milch produziert, werden sie in Dauerschwangerschaft gehalten und müssen jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen, das ihnen dann direkt nach der Geburt geraubt wird. Die angezüchtete, unnatürlich hohe „Milchleistung“ zehrt ihre Körper aus und macht sie krank. Sobald ihre Nutzung – und damit ihr Leben – nicht mehr rentabel ist, erwartet sie schließlich ein früher Tod im Schlachthof.

Dauerschwangerschaft und Kälbertrennung

Um Milch zu geben, müssen Kühe jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Dafür werden die Tiere zwangsbesamt und Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt. Dies ist für Mutter und Kind ein schwer traumatisierendes Ereignis. Man hört die Tiere oft tagelang nach einander rufen. Für die Kühe bedeutet das außerdem, dass sie die meiste Zeit ihres geschlechtsreifen Lebens gleichzeitig Milch geben und schwanger sind. Während die weiblichen Kälber zu neuen „Milchproduzentinnen“ heranwachsen, landen die männlichen Kälber nach kurzer Mast im Schlachthof.

Ein Viertel aller „Biomilchkühe“ in Anbindehaltung

„Milchkühen“ ist nicht einmal eine kurze Zeit zusammen mit ihren Kälbern vergönnt – „grüne Wiese“ ist Ausnahmezustand. 2010 lebten 27,4% aller ökologisch gehaltenen „Milchkühe“ in Anbindehaltung. Mit einer kurzen Kette, einem Strick oder Eisengestänge am Hals fixiert, haben Rinder in „Anbindehaltung“ so wenig Bewegungsspielraum, dass sie sich gerade einmal hinlegen und wieder aufstehen können. Monatelang, oft sogar jahrelang stehen sie praktisch bewegungslos auf einer Stelle.

Schmerzhafte Enthornung

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit zeigt sich auch beim Thema „schmerzhafte Eingriffe“: in fast der Hälfte der Bioherden sind die Rinder enthornt. Da in den Hörnern Nerven enden, ist die Enthornung eine extrem schmerzhafte Prozedur für die Tiere. Der Grund für die Enthornung: in der Enge der Ställe steigt die Verletzungsgefahr. Auch die Tatsache, dass die Tiere keine natürliche Aufzucht erleben durften, kein Sozialverhalten lernen konnten und keine Herde bilden, erschwert das Zusammenleben der Kühe.

Nach 5 Jahren „Milchkuhdasein“ verbraucht

Auch Bio-Kühe sind auf eine unnatürlich hohe Milchleistung gezüchtet. Die überdimensionalen Euter bereiten Probleme, sind extrem empfindlich gegen Tritte und Stöße. Eindringende Erreger durch das ständige Melken sind Ursache schmerzhafter Euterentzündungen, die nicht selten zum frühzeitigen Tod führen. Auf alle Bio-Kühe wartet der frühzeitige Tod: Die extreme Belastung und die Zucht mergeln den Körper der Tiere so sehr aus, dass sie durchschnittlich bereits im Alter von 6 Jahren geschlachtet werden – bei einer natürlichen Lebenserwartung von gut 20 Jahren.

Stand: 10/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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