Schlachtung von Bio-Tieren

Bio-Tiere sterben auf die gleiche Art und Weise wie ihre Artgenossen aus der konventionellen Haltung. Es gibt gemäß EG-Ökorichtlinien keine gesonderten Schlachtvorschriften und auch keine gesonderten Bio-Schlachthöfe. Und selbstverständlich werden sie in großen Schlachthöfen erst recht nicht „humaner“ oder „artgerechter“ getötet als in kleinen.

Das Bio-Sterben

Etwa 763 Millionen Tiere wurden im Jahr 2019 in Deutschland geschlachtet – die geschätzten 20 Millionen Kaninchen, Milliarden von Fischen und anderen Wasserbewohnern sowie die unbekannte Anzahl Gehegewild nicht mitgerechnet. Egal ob „konventionell“ oder „bio“: ihr Ende ist brutal. So wenig, wie die Tiere im Leben als fühlende Individuen behandelt wurden, endet ihr meist sehr kurzes Leben im Schlachthof als anonymer Teil einer Tonne Fleisch. Schon der Weg zum Schlachthof ist für die meisten eine Tortur. In den Wartezeiten vor der Schlachtung erleben sie Stress und Schmerzen, hören die Schreie ihrer Artgenossen und erleben deren Tod mit.

Die Betäubungsmethoden

Grundsätzlich müssen die Tiere vor der Schlachtung betäubt werden, um ihr Schmerzempfinden auszuschalten. Üblicher Weise werden Schweine mit Strom oder Gas betäubt, größere Tiere wie Rinder und Pferde mit einem Bolzenschussapparat in den Kopf, Vögel werden hängend mit dem Kopf durch ein stromführendes Wasserbad gezogen oder manchmal auch mit Gas betäubt. Dass beispielsweise das Vergasen mit CO2, das gerade in „modernen“ großen Schlachthöfen vollautomatisch in abgeschlossenen Kammern geschieht und deswegen besonders unblutig wirkt, für die Tiere extrem grausam ist, ist seit Jahren bekannt. Und für jeden Menschen, der nicht gerne ersticken würde, eigentlich sofort nachvollziehbar.

Sterben durch Ausbluten

Alle Tiere, die geschlachtet werden, sollen nach der Durchtrennung der Halsschlagader durch Ausbluten sterben – sie sind also vor der Schlachtung keinesfalls schon tot. Bestenfalls wurden sie zuvor ausreichend betäubt. Untersuchungen in Schlachthöfen ergaben jedoch, dass nicht nur bei der Betäubung oftmals geschlampt wird, sondern die Tiere zum Teil lebend abgebrüht und zerlegt werden, weil sie vor der eigentlichen Schlachtung und Zerteilung noch nicht ausgeblutet waren. In Großschlachthöfen ebenso wie in kleinen Landmetzgereien ist die Betäubung oftmals unzureichend. Etliche Tiere erleben zum Teil bei vollem Bewusstsein mit, wie ihnen die Halsschlagader mit einem Messer durchtrennt wird. Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute.

Dürften andere Tiere so getötet werden?

Wenn Hunde oder Katzen nach einem langen Leben von Schmerzen erlöst werden sollen, werden sie – oft unter Tränen – behutsam eingeschläfert. Ganz anders die Tiere in jeder Form von Nutztierhaltung. Dabei gibt es für ihren Tod nichtmals einen vernünftigen Grund: Zum Glück können wir Menschen uns problemlos, lecker und gesund ernähren, ohne irgendjemandem dafür gewaltsam das Wertvollste, nämlich das Leben rauben zu müssen – wie sanft oder unsanft auch immer.

Rinder, die mit Elektroschockern und Eisenstangen malträtiert werden, fehlerhafte Betäubungen und ein langsamer, qualvoller Tod: Dass solche Szenen nicht nur in Großschlachthöfen grausamer Alltag sind, sondern auch in kleinen, bio-zertifizierten Betrieben an der Tagesordnung sind, beweisen Videoaufnahmen vom August 2018.

Stand: 10/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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